Ich bin 1974 in Kiel geboren. Großgeworden bin ich in einem Dorf in Schleswig-Holstein an der Grenze zu Hamburg. Meine Mutter war Grundschullehrerin, mein Vater stellvertretender Schulleiter des Gymnasiums in der Nachbarstadt und CDU-Ortsvorstand unseres Dorfes. Meine beiden Schwestern und ich erlebten eine glückliche und behütete Kindheit. Bei uns wurde immer viel über Politik geredet. Das gehörte für uns am Esstisch einfach mit dazu. Wir musizierten viel, kletterten auf Obstbäume und ritten auf Kühen. Fast ein bisschen Bullerbü. Für mich sind das Werte. Werte, von denen ich heute noch zehre. Werte, die mein Mann und ich auch unseren drei Söhnen vermitteln wollen.
Ich schwankte: Geige studieren oder doch Religion und Latein auf Lehramt? Nein. Ich studierte Jura und das war genau die richtige Wahl! Vorlesungen, Hausarbeiten und Segeln auf der Hamburger Alster: das Leben als Studentin war arbeitsintensiv, aber auch Genuss mit einer frischen Hamburger Prise. Ich wollte mehr. Kiel, Konstanz, Speyer und Südafrika. Studienjahre und Eindrücke, die mich prägten. Dann kam die Liebe meines Lebens. Ich traf meinen Mann zum ersten Mal im Hamburger Seminar für Öffentliches Recht am Kopierer. Im August sind wir 25 Jahre verheiratet.
Ich glaube, dass es nicht schadet, an unterschiedlichen Orten gelebt zu haben, um Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln. Zwei juristische Staatsexamen zu machen, gehört für Juristen zum Grundstock der Ausbildung. Immer noch dankbar bin ich für die Chance, meinen Master in einem Auslandsjahr in Südafrika absolviert zu haben. Und genauso wertvoll war die wissenschaftliche Arbeit an meiner Doktorarbeit, die ich schon während meines Referendariats an der Verwaltungshochschule in Speyer begonnen habe. Schwerpunkte im Studium, später im Masterstudium und in der Promotion waren immer Verwaltungs- und Kommunalrecht.
Die Verwaltung lernte ich zunächst von außen kennen. Mit der Tormin Unternehmensberatung GmbH führten wir moderne Verwaltungsstrukturen auf Länder- und kommunaler Ebene ein. Dann der Blick von innen: Ich wurde Beamtin in der Bundeswehrverwaltung. Hier übernahm ich schnell Führungsverantwortung und leitete u.a. den Berufsförderungsdienst im Kreiswehrersatzamt Koblenz mit rund 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Eine wichtige Erfahrung und persönliche Weiterentwicklung. Im Jahr 2007 wechselte ich in den Pressebereich der Bundeswehr. Zunächst als Pressesprecherin der Wehrbereichsverwaltung West in Düsseldorf, dann als Chefredakteurin im Presse- und Informationszentrum Personal im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr in Köln.
Viele Städte, viele Erfahrungen. Es war schön, aber mein Mann und ich wollten sesshaft werden. Ein zufälliger Spaziergang durch das idyllische Neandertal. Viel Grün, ein altes Fachwerkdorf und die Bahnverbindungen nach Düsseldorf und Köln. Wir überlegten nicht lange, erwarben unser Grundstück in Haan/Gruiten und bauten im Jahr 2010 unser Haus. Wir sind mit Herz und Seele Haaner Bürger und nutzen wie viele Familien das Neandertal als Naherholungsgebiet.
Unsere Zwillinge (geb. 2010) und unser jüngster Sohn (geb. 2012) gehen auf das städtische Gymnasium Haan und spielen leidenschaftlich gerne Fußball und Tischtennis beim TSV Gruiten. Wir lieben sie über alles. Mein Mann und ich sind im August 25 Jahre glücklich verheiratet. Er ist Referatsleiter im Ministerium der Finanzen NRW. Als eingespieltes Team meistern wir den Alltag unserer Familie.
Ende 2014 sprach mich der Haaner CDU-Vorstand an, ob ich mir eine Kandidatur als Haaner Bürgermeisterin vorstellen könnte. Die Aufgabe reizte mich sehr, das Profil passte und die Gespräche mit dem CDU-Vorstand zeigten viele Gemeinsamkeiten auf. Im April 2015 stellte mich die CDU auf ihrer Mitgliederversammlung als Bürgermeisterkandidatin auf; im September wurde ich am Kirmessonntag mit knapp 60 % zur Bürgermeisterin gewählt. Im Jahr 2020 wurde ich als Haaner Bürgermeisterin im ersten Wahlgang, diesmal unterstützt von CDU und FDP, bei zwei Gegenkandidaten mit 50,28% wiedergewählt. Im Sommer 2024 bin ich in die CDU eingetreten. Ich glaube zwar, dass meine Parteilosigkeit in Haan für die politische Arbeit in den letzten 9 Jahren von Vorteil war - ich konnte als Parteilose moderieren, vielleicht auch leichter Mehrheiten finden. Ich bin aber auch der Überzeugung, dass es in Zeiten wie diesen, in der extreme Parteien hohen Zulauf haben, ein richtiger Zeitpunkt ist zu sagen: Ich bekenne „Farbe“ und zeige auch mit meiner Parteizugehörigkeit, wofür ich stehe.
Eröffnung der Kirmes. Gratulation zu runden Geburtstagen. Vorsitz im Stadtrat. Chefin der Verwaltung. Grundsteinlegungen und Richtfeste. Informationsveranstaltungen mit Bürgern. Bürgermeisterkonferenzen. Städtepartnerschaften. Krisenmanagerin in Zeiten von Corona, Energiekrise oder Hochwasserlagen… Ich könnte noch viele weiteren Aufgaben hinzufügen. Die Arbeit als Bürgermeisterin war vielfältig und spannend. In diesen 10 Jahren Kommunalpolitik habe ich viel gelernt – über Haan, aber auch die anderen kreisangehörigen Städte, über die unterschiedlichen Interessen der Fraktionen, Parteien und Verbände. Dabei hat mir die Teamarbeit an der Spitze einer mittelgroßen kreisangehörigen Stadt viel Freude bereitet. Nahe am Bürger und seinen Sorgen und Nöten zu sein war mir wichtig – ein absolutes Muss daher die wöchentlichen Bürgersprechstunden.
Nach 10 Jahren Bürgermeisterin in einer kreisangehörigen Kommune kenne ich die kommunale Familie, ihre Aufgaben und Sorgen sehr gut. Die 10 kreisangehörigen Kommunen des Kreises Mettmann stehen alle vor den gleichen Herausforderungen, haben auch im Wesentlichen die gleichen Aufgaben. Der Kreis Mettmann erledigt diejenigen Aufgaben, die die 10 Städte allein nicht wahrnehmen können. Und gerade diese „Klammer“ ist so wichtig und motiviert mich, im Wege der interkommunalen Zusammenarbeit auszuloten, ob es möglich ist, Aufgaben noch besser und vor allem effektiver bündeln zu können. Ebenso wichtig ist die Aufgabe, als Leiterin der Kreispolizeibehörde die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu garantieren. Gemeinsam mit den engagierten Polizistinnen und Polizisten möchte ich diese Herausforderung meistern.
Bei der Entwicklung der Lösungen ist mir ein konstruktiver und wertschätzende Dialog mit allen Beteiligten wichtig: Mit den ca. 1.700 Kolleginnen und Kollegen der Kreisverwaltung, den 850 Beschäftigten der Kreispolizeibehörde, mit den Kreistagsfraktionen, mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern und auch mit unseren Nachbarkreisen und kreisfreien Städten. Es macht mich glücklich, gestalten zu können, Menschen zu motivieren und Verantwortung zu übernehmen.